Klar ist: Für deutlich weniger CO₂ (CO₂-Äquivalente) sind wirksame staatliche Vorgaben nötig. Aber privat können wir schon jetzt loslegen – und sollten das auch tun. Denn wir können tonnenweise CO₂ vermeiden, vor allem zu Hause. Tipps für umwelt- und klimafreundliches Leben gibt es viele: vom Plastiktüten-Ersatz bis zum Hausbau mit Strohballen. Doch nicht alle Tipps sind besonders wirksam. Und nicht alle haben die Mittel, um so manchen Tipp umzusetzen. Zeit und Geld sind begrenzt. Deswegen ist es sinnvoll, sich auf das zu konzentrieren, was viel bringt: auf die sogenannten Big Points.
Big Points sind Maßnahmen, die die persönliche Klimabilanz deutlich sichtbar nach oben oder unten verändern können. Mit einem Big Point lassen sich eine halbe Tonne CO₂ und mehr einsparen. Jede*r kann deshalb mit wenigen Big Points tonnenweise CO₂ vermeiden. Allein mit solchen Big-Points-Maßnahmen lässt sich der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck von 11,2 Tonnen (11.200 kg) pro Person um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Mit einer klimafreundlicheren Ernährung fällt der eigene CO₂-Fußabdruck deutlich kleiner aus. Fleischarmes oder vegetarisches Essen bringt schon einiges. Wer sich vegan ernährt, vermeidet 1.000 kg CO₂ pro Jahr, also eine ganze Tonne.
Für klimafreundliche Mobilität ist der Schlüssel, nicht zu fliegen. Eine Reise innerhalb Deutschlands mit Bahn statt Flugzeug zählt zu den zehn wirksamsten Schritten (320 kg CO₂). Bei Reisen über den großen Teich geht es gleich um mehrere Tonnen. Mit dem Wechsel vom Verbrenner zum Elektroauto lassen sich ebenfalls mehrere hundert Kilo CO₂ vermeiden – oder indem Sie mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Beim Anteil für unser Zuhause fallen einige Big Points an: „Wohnen“ und „Strom“ kommen zusammen auf 24 Prozent des eigenen CO₂-Fußabdruckes.
24 Prozent der CO₂-Emissionen fallen zu Hause an. Drei Punkte sind hier besonders wichtig, wie der Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts zeigt:
Diese drei Punkte machen im Schnitt zusammen fast 3 Tonnen CO₂ aus – und spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. Unser Einfluss darauf ist entsprechend groß. Deswegen konzentriert sich co2online auf diese Punkte, um für weniger CO₂ zu sorgen und so das Klima zu schützen.
Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude prüfen und Sparpotenzial checken
Die schlechte Nachricht: Nicht auf alle CO₂-Emissionen haben wir direkten Einfluss. Das zeigt schon der große Anteil des „Sonstigen Konsums“ an unserem Fußabdruck. Aber wir können ja auch nicht nur selbst Hand anlegen. Wir können auch andere dazu motivieren. Dafür steht die Idee des Handabdrucks.
Das Konzept des Handabdrucks (Handprint) wurde als „Gegenstück“ zum Fußabdruck entwickelt. Es zielt auf das gesellschaftliche Engagement Einzelner ab. Vereinfacht gesagt: Der Fußabdruck umfasst die Handlungen, mit denen ich in meinem Konsumverhalten CO₂-Emissionen oder andere Umweltverbräuche verursache. Der Handabdruck umfasst hingegen die Handlungen, mit denen ich den Fußabdruck von anderen vermindere.
Mit zusammen 42 Prozent haben der „Sonstige Konsum“ und die „Öffentliche Infrastruktur“ einen sehr großen Anteil am CO₂-Fußabdruck. Für beide gibt es keine Big Points, die jede/r persönlich angehen könnte. Das zeigt, dass auch wirksame staatliche Vorgaben nötig sind, um für weniger CO₂ zu sorgen.
Womit sich der Staat für mehr Klimaschutz vor allem beschäftigen sollte, zeigt der Überblick über die CO₂-Emissionen nach Sektoren:
Wegen des großen Anteils von Energiewirtschaft und Industrie gibt es auch Kritik am CO₂-Fußabdruck. Denn damit wird die Verantwortung für den Klimaschutz womöglich verschoben: von den Verantwortlichen in Politik oder Unternehmen hin zu einzelnen Menschen.
Deswegen ist es wichtig, an beiden Dingen zu arbeiten. Also möglichst nicht nur am persönlichen CO₂-Fußabdruck. Sondern auch an einem Handabdruck, der Einfluss auf Politik und Unternehmen nimmt.
Mit unserem Newsletter erhalten Sie Tipps und Tricks für eine bessere Klimabilanz.